Offizieller Trailer
Gameplay-Trailer
Allgemeine Infos zum Spiel
- Gerne: Action-Rollenspiel
- Studio: Keen Games / 505 Games
- Erscheinungsdatum: 25.2.2016 (PC), 23.5.2017 (PS4, XboxOne)
- Altersfreigabe USK: 6
- Plattformen: PC, PlayStation 4, XboxOne
- Spielmodi: Einzel- / Mehrspieler bis 4 Personen
- Homepage
- Sieger in der Kategorie "Bestes deutsches Spiel" beim deutschen Computerspielpreis
Spielbeschreibung
Setting
Die Welt wurde von bösen Mächten zerstört. Infolge dessen existiert sie nur noch in "Scherben", die über Portale miteinander verbunden und dadurch von den Helden bereist werden können. Die Umgebung auf den verschiedenen Scherbenwelten variiert dabei zwischen ganz verschiedenen Landschaftsarten, wie z.B. Wüsten oder Wäldern. Das übergeordnete Ziel der Reise durch die Portale und Welten ist die Erkundung des Ursache des "großen Bruchs" durch erreichen der letzten Ebene. Dieses Setting bildet jedoch nur einen sehr groben Rahmen für das Spiel selbst, da die Story im Verlauf des Spiels keine große Rolle spielt.
Spielaufbau
Zu Beginn kann aus einer von drei verschiedenen Klassen Krieger, Waldläufer und Magier sowie zahlreichen körperlichen Merkmalen, wie dem Geschlecht, verschiedenen Gesichtern, Ohren oder Augen ein eigener Charakter erstellt werden. Der Charakter erhält im Laufe des Spiels, durch das Besiegen von Monstern, Finden von Schätzen oder Erledigen von Quests, Erfahrungspunkte. Mit jedem Level können Statuspunkte verteilt werden und in gewissen Levelabständen auch wahlweise neue Fähigkeiten erlangt werden. Quests erhält man nur sehr sporadisch von NPCs (Non-Player Characters). Diese NPCs jedoch sind nicht in der Welt markiert und teilweise eher zufällig zu finden. Für den Spielaufbau und für die Abwechslung im Spiel interessant sind die zufälligen Events, die in gewissen Zeitabständen auf verschiedenen Welten immer wieder stattfinden. Dort gibt es dann die Möglichkeit durch Erfüllen der jeweiligen Aufgabe besondere Ressourcen oder Material zu erlangen.
Die Spielwelt ist insgesamt schön anzusehen und erinnert in ihrem Aussehen stark an Klötzchen-Sandbox Spiele, wie Minecraft. Erwartet man jedoch hier nun ebenfalls riesige Spielwelten, so wird man schnell ernüchtert. Die Welten sind nicht besonders groß. Jedoch müssen Ressourcen gesammelt werden um durch Crafting von verschiedensten Gegenständen das Weiterkommen zu sichern, da auch die Gegner von Portal zu Portal schwieriger werden. An bestimmten Stellen im Verlauf der Portale treffen die Helden auf Bossgegner, auf die man sich besonders gut vorbereiten sollte.
Um diese Vorbereitung möglich zu machen, können die Spieler auch die Zeit investieren und in typischer Sandbox-Marnier eine schöne oder beeindruckende Unterkunft als Ausgangsbasis bauen.
Für das Reisen von Splitter zu Splitter müssen die Spieler Portalfragmente finden und per Crafting-System dann zu Portalblöcken in verschiedenen Farben zusammensetzen um diese in das entsprechend farbige Portal einsetzen zu können und den Weg zu öffnen.
Pädagogische Bewertung
Thema und Schwierigkeit
Trotz der schönen Optik, der passenden Musik und der scheinbar vielen Möglichkeiten bleibt der Anspruch insgesamt eher oberflächlich und leicht. Anders als in einem Minecraft, in dem durch herausfordernde Tüfteleien sehr komplexe und immer wieder andere Konstrukte entstehen können, läuft dieses Spiel langfristig darauf hinaus dieselbe Vorgehensweise immer wieder zu wiederholen um weiter zu kommen. Es müssen Ressourcen gesammelt werden, um bessere Ausrüstung zu bauen um Gegner in der nächsten Welt besiegen zu können. Auch hier zeigt sich der geringe Anspruch, den das Spiel an den Spieler stellt, da die einzige Konsequenz bei Tod der Spielfigur der Verlust von ein paar Goldmünzen darstellt. Diese Goldmünzen, die man durch besiegen von Monstern oder dem Erfüllen von Quests erhält, spielen im Großen und Ganzen keine bedeutende Rolle im Spiel. Ein kleiner wichtiger Aspekt ist also das Ressourcenmanagement, da nur durch die entsprechenden Ressourcen das Weiterkommen im Spiel ermöglicht wird. Wie bereits beschrieben, ist die Hintergrundgeschichte im Spiel nahezu unwichtig. Wesentlich wichtiger und auch ein größeres Thema für das Spiel ist die kreative Freiheit. Als Spieler hat man, zumindest in einem gewissen Maße, die Freiheit zu entscheiden, wie es weitergeht.
Einsatzszenarien in pädagogischen Kontexten
Ähnlich, wie das Spiel Minecraft, wäre ein Einsatz in verschiedenen kleineren Kontexten denkbar. Beispielsweise, wenn es um die Gestaltung geografischer Orte geht, könnte dieses Spiel zum Einsatz kommen. Dies wäre jedoch in der Praxis durch einen fehlenden Kreativmodus sehr aufwendig umzusetzen. Im Vergleich zu einem Minecraft, was zum Beispiel mit logischen Netzwerken, der riesigen Spielwelt und einem Kreativmodus mehr Möglichkeiten für pädagogische Kontexte besitzt, kann Portal Knights in seinem aktuellen Zustand nur eingeschränkt dafür Verwendung finden. Vielleicht werden die Möglichkeiten in Zukunft noch erweitert, da das Spiel erst vor kurzem offiziell in der Vollversion herausgekommen ist.
Für Wen?
Wie bis hierhin deutlich wurde, ist die Herausforderung des Spiels insgesamt eher gering. In einem Tutorial am Anfang werden alle wichtigen Mechaniken erklärt und man ist vor allem zu Beginn nicht völlig auf sich gestellt. Durch die kreative Freiheit, dem auf jedenfall hübschen Design der Spielwelt und der Verknüpfung mit Rollenspielelementen kann das Spiel zumindest eine gewisse Zeit sowohl ganz junge, als auch erwachsene bzw. ältere Personengruppen ansprechen. Hinsichtlichlich einer Langzeitmotivation hat das Spiel noch Luft nach oben, besitzt aber gute Ansätze, die uns für die Wahl zum "Game des Monats - Juni 2017" überzeugt haben.
Autor: Christian Schambach
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