Offizieller Trailer
Gameplay
Allgemeine Infos zum Spiel
- Genre: Rollenspiel, Roguelike
- Entwickler: Andrew Morris
- Publisher: Adult Swim Games
- USK: Noch nicht geprüft
- Plattform: PC
- Spielmodi: Einzelspieler (mit Leaderboard-Funktion)
- Homepage
Spielbeschreibung
Setting
Kingsway arbeitet auf zwei Darstellungsebenen. Die erste Ebene ist die Spielwelt. In dieser Welt ist der Spieler ein Abenteurer, der zum Ziel hat die Hauptstadt zu erreichen und die Apokalypse zu verhindern, indem er den Sky Eater besiegt. Dies kann nur durch das Bekämpfen von Monstern, Erledigen von Aufträgen und Sammeln von Schätzen geschafft werden.
Die zweite Ebene ist eine Windows 95 ähnelnde Benutzeroberfläche. In dieser werden die Inhalte des Spiels in klassischer Fensteransicht präsentiert. Das Sammeln von Gegenständen funktioniert mit
dem Drag&Drop-Prinzip, die Gegner sind
Pop-ups, Bewegung wird duch Ladebalken simuliert und Desktop-Symbole ermöglichen das Öffnen von Karte, Inventar und Charakterwerten. Selbst ein Start-Button ist vorhanden und ermöglicht das
Verändern der Oberfläche, beispielsweise die Desktop-Hintergrundfarbe oder die Schrift.
Spielaufbau
Das Spiel beginnt mit der üblichen Charaktererstellung im Optionsmenü des Spiels. Spieler können eine von fünf Klassen wählen (Magier, Krieger, Abenteurer, Schurke und Beastskin) und dies wirkt sich auf die Statuspunkte zu Beginn des Spiels aus. Daraufhin erstellen die Spieler noch einen Namen, ein 8-Bit-Charakterbild und wählen ein Startgeschenk aus. Nach dieser Charaktererstellung entfernt sich die Darstellungsweise von dem klassischer Rollenspiele (RPG). Es öffnet sich eine Desktopoberfläche mit Symbolen und Start-Button und Hintergrundbild mit der Aufschrift "Kingsway". Es ist nun am Spieler die Symbole zu betätigen und daraufhin öffnen sich Fenster. Unter dem World Navigator verbirgt sich die Karte mit der sich der Spieler durch die Welt bewegen kann. Dabei werden Wegpunkte vorgegeben und auf der Reise zwischen diesen, greifen den Spieler Monster an oder der Spieler begegnet Nicht-Spieler-Charakteren (NPC). Umso weiter der Spieler nach rechts vordringt, umso stärker werden die Gegner und die Herausforderungen. Die Gegner erscheinen zufällig und sind Pop-Up-Fenster, die sich bewegen und die durch Angriffe und Fähigkeiten (die als Buttons dargestellt werden) besiegt werden können.
Die Kämpfe basieren auf Reaktion und die Parameter verändern sich durch das Investieren von Statuspunkten. Ist ein Charakter stark, macht er mehr Schaden. Hat der Spieler Punkte in Geschicklichkeit investiert, darf er öfter angreifen. Ist der Charakter ausdauernd, hält er mehr aus und ein intelligenter Held kann öfter Magie anwenden. Zaubersprüche ermöglichen Vorteile in Kämpfen oder ermöglichen den Spielern sich zu heilen.
Falls der Spieler von einem zu starken Gegner besiegt wird, ist der Charakter für immer verloren (Permadeath). Dieses typische Element aus dem Roguelike-Genre erhöht die Relevanz der Charakterbearbeitung und bestraft unvorsichtiges Verhalten. Stirbt der Charakter, bekommt der Spieler Gems, die er in Startgegenstände, Hotkeys oder ästhetische Veränderungen der Oberfläche investieren kann. Beim nächsten Versuch wird die Spielwelt komplett neu und zufällig generiert.
Pädagogische Bewertung
Thema und Schwierigkeit
Kingsway setzt sich mit der Darstellung von Computerspielen und Benutzeroberflächen auseinander. Die Spielinhalte sind sehr traditionell. Die Präsentation hingegen
ist neu und außergewöhnlich. Gleichzeitig ist es auch anspruchsvoll, da ein Fehler des Spielers zum Verlust des Helden führen kann.
Allerdings liegt ein Problem im repetitiven Spielverlauf. Bei jedem neuen Start steht der Spieler zwar einer neuen Welt gegenüber und kann andere Startgegenstände wählen, jedoch sind die ersten
zehn Minuten fast identisch unabhängig von der Klasse und Statuspunkten. Erst durch die Fortentwicklung des Charakters und der Ausstaffierung mit Gegenständen gewinnt das Spiel an Tiefe. Dieser
Spagat ist für den Spieler nicht immer zufriedenstellend. Auch wünscht man sich, dass die Benutzeroberfläche noch mehr in das Spielgeschen involviert wäre. Zwar ist es interessant, dass die
Pop-ups der Gegner charakteristische Bewegungsmuster haben oder das Quests in einem E-Mail-Postfach landen, jedoch ist das Potential nicht vollständig ausgeschöpft. Außerdem ist zu beachten, dass
Kingsway derzeit nur in Englisch erhältlich ist.
Einsatzszenarien in pädagogischen Kontexten
Kingsway eignet sich hervorragend, um die strukturellen Einzelteile von Computerspielen zu betrachten. Durch die Darstellung der einzelnen Spielelemente als Symbole und Fenster kann man mit Schülern anhand von Kingsway festmachen, welche Elemente ein Rollenspiel ausmachen.
Auch für die Betrachtung von grafischen Benutzeroberflächen eignet sich Kingsway. Mittlerweile haben sich in unserer Gesellschaft ganz bestimmte Darstellungsweisen etabliert, die nur selten hinterfragt werden. Jeder weiß wie ein Computerdesktop aussieht und das Windows Symbole verwendet, die an einen Büroarbeitsplatz erinnern. Diese Darstellungsweisen können aber auch neu überdacht werden oder wie im Falle von Kingsway in neuen Zusammenhängen verwendet werden. Es ist interessant mit Schülern solche Benutzeroberflächen zu hinterfragen und neue Möglichkeiten der Darstellung zu entwickeln.
Interessant ist zudem, dass das Spiel konstant die Spieler herausfordert ihre Strategien und Taktiken zu überdenken. Ohne Reflexion läuft man Gefahr immer auf die selbe Weise zu verlieren und daher treibt Kingsway seine Spieler dazu an neue Klassen, Fähigkeiten und Zaubersprüche auszuprobieren.
Für Wen?
Durch die Bezüge zu dem klassischen Desktop ist Kingsway leicht erlernbar und spielbar. Alles wird mit der Maus gesteuert und die Steuerung ist allgemein bekannt. Die Darstellung ist kinderfreundlich und charmant. Die englische Sprache und die Textlastigkeit begrenzen die Nutzung auf Spieler mit Englischkenntnissen. Somit wäre die Nutzung in der Mittelstufe und Oberstufe wohl am sinnvollsten.
Kingsway ist ein interessantes Rollenspiel, das nicht nur eine spannende Herausforderung ist, sondern auch die Möglichkeit bietet grafische Benutzeroberflächen aus einem neuen Blickwinkel zu
betrachten.
Autor: Adnan Seithe
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